09.01.2025, 22:34
Mutiger Auftritt nicht belohnt
Die Basketballer von Alba Berlin haben das 20. Saisonspiel in der EuroLeague gegen Fenerbahce Istanbul deutlich verloren. Damit verbleiben die Albatrosse auf dem letzten Platz im Europapokal.
Am Ende steht für die Berliner eine weitere, auch in der Höhe deutliche Niederlage zu Buche - die zehnte aus den vergangenen zwölf Spielen. Dabei sah es lange nach einem Krimi aus. Erst in den finalen zehn Minuten gingen den Albatrossen die Kräfte aus.
Das Spiel begann, wie zu erwarten war: als Defensivschlacht. Mit Fenerbahce Istanbul hatten die Albatrosse eines der besten Verteidigungsteams der EuroLeague vor der Brust. Die aggressive Presse der Berliner hatte wenige Tage zuvor aber auch die Bayern ausgeschaltet.
Folgerichtig kamen beide Mannschaften im Auftaktviertel nur schwerlich ins Laufen. Alba erzielte lediglich elf Punkte, bei den Gastgebern aus der Türkei waren es 16 Zähler, wovon der starke Center Sertac Sanli sieben erzielte.
Im zweiten Durchgang fanden die Gäste aus Berlin jedoch immer besser ins Spiel. Das lag auch daran, dass seit Langem endlich mal wieder die Dreierquote stimmte. Acht der 20 Versuche (40%) aus der Distanz gingen am gesamten Abend durch die Reuse. Kurz vor der Halbzeitsirene hatte Procida sogar die Chance, Alba an der Freiwurflinie in Führung zu bringen. Der Italiener vergab, im Gegenzug erhöhte Colson wieder auf +3 für Fenerbahce (37:34).
Nach dem Kabinengang entwickelte sich das Spiel weiter zum Kopf-an-Kopf-Rennen. Alba kämpfte mit aller Kraft gegen das frenetische türkische Publikum an. Auffällig: Der nach Verletzung zurückgekehrte Aufbauspieler Martin Hermansson (6 Punkte, 3 Assists) verlieh Albas Offensive merklich mehr Struktur und Ruhe. In der letzten Aktion des dritten Durchgangs verkürzte der Isländer den Rückstand auf -1 (61:60).
Letztlich war der Kampf Albas allerdings nicht von Erfolg gekrönt. In den finalen zehn Minuten verloren die Gäste ihren defensiven Zugriff, ließen immer wieder leichte Punkte in der Zone zu. Auch der zuvor noch so stabile Dreierwurf wollte plötzlich nicht mehr fallen. Knapp vier Minuten vor Ende erhöhte Marko Guduric per Dreier auf +11 - die erste zweistellige Führung des Spiels, wovon sich Berlin nicht mehr erholte.
Alba Berlin wartet damit, trotz eines mutigen Auftritts in Istanbul, weiterhin auf den ersten EuroLeague-Sieg seit dem 4. Dezember. Die nächste Chance bietet sich am kommenden Dienstag bei Olimpia Milano (ab 20.30 Uhr, live bei MagentaSport).
Julius Ostendorf