NBA

Nach einer intensiven Vorbereitung - die, wie der Österreicher erzählt, bereits im August begann - blickt er optimistisch auf die bevorstehenden Aufgaben. "Mir geht es gut. Die Preseason ist gut verlaufen. Meine persönliche Vorbereitung war solide, und ich freue mich schon auf den Saisonstart", sagte Pöltl.

Die Raptors gewannen drei ihrer fünf Spiele in der NBA Preseason, darunter eines gegen Meister Boston Celtics. Dabei fehlten dem Team mit Bruce Brown, RJ Barrett und Immanuel Quickley noch drei Leistungsträger über weite Strecken der Vorbereitung. "Es wäre schön gewesen, wenn wir weniger Verletzungen gehabt hätten, aber wir nehmen es so, wie es ist", gibt sich Pöltl pragmatisch. "Wir machen das Beste draus."

Pöltl: Teams sind nicht bereit, uns zu verteidigen

Durch gleich vier Neuzugänge aus dem NBA Draft hat sich die ohnehin schon junge Mannschaft im Sommer nochmals verjüngt. Nur drei der 14 Spieler im Kader der Kanadier sind mindestens 30 Jahre alt. Für Pöltl ist das aber kein Grund zur Sorge. "Wir sind eine junge Mannschaft, die noch nicht viel Zeit miteinander verbracht hat", gesteht er ein. "Aber ich glaube, dass wir das Potenzial haben, einige Leute zu überraschen".

Er sieht insbesondere die Schnelligkeit und den hohen Einsatz als Stärken des Teams: "Wenn wir Vollgas geben, sind Teams nicht wirklich bereit, uns zu verteidigen", sagt Centerspieler selbstbewusst. "Und wenn wir es schaffen, das auf einem hohen Niveau zu halten, können wir auch Teams schlagen, die auf dem Papier stärker sind."

Pöltl mit 29 bereits einer der ältesten in Toronto

Obwohl Pöltl gerade selbst erst seinen 29. Geburtstag gefeiert hat, gehört er bereits zu den erfahrenen Spielern in Toronto. "In dem Team habe ich auf jeden Fall eine Veteranenrolle", weiß der geborene Wiener auch selbst und fügt lachend hinzu. "Aber Gott sei Dank bin ich da nicht der einzige."

Mit Jonathan Mogbo (#31) und Ulrich Comche (#57) wählten die Raptors gleich zwei junge Talente auf Pöltls Centerposition aus. Dabei ist sich der 2,13-Meter-Mann seiner Rolle bei der Entwicklung neuer Spieler bewusst."Es erfordert von mir, in entscheidenden Momenten meine Erfahrung einzubringen und das Team zu leiten."

Titelfavoriten? Pöltl sieht Meister Boston wieder vorn

Mehr Aufmerksamkeit erlangte im Sommer allerdings ein anderer Rookie. Bronny James, den die Los Angeles Lakers an 55. Position auswählten, bildet zusammen mit LeBron das erste Vater-Sohn-Duo der Ligageschichte. "Natürlich gibt es immer wieder Headlines dazu", beschreibt Pöltl seinen Eindruck. "So eine Situation hat es ja auch noch nie gegeben in der NBA."

Zu den Titelfavoriten würde er die polarisierende Franchise aus Kalifornien aber dennoch nicht zählen. Hier tippt er auf die beiden letztmaligen Meister Boston Celtics (2024) und Denver Nuggets (2023). "Eines der jüngeren Teams, bei dem ich mir vorstellen kann, dass sie für Aufruhr sorgen können, sind die Oklahoma City Thunder", fügt Pöltl hinzu.

Pöltl: "Ist immer noch etwas Besonderes"

Inzwischen steht "Big Jak", wie er in Toronto mitunter genannt wird, vor seiner neunten NBA-Saison und der fünften im Trikot der Raptors. Dennoch macht der Österreicher klar, dass der Job für ihn noch längst keine Selbstverständlichkeit geworden ist. "Es ist immer noch etwas Besonderes, keine Frage. Und ich denke auch, dass am Mittwoch, wenn es dann zum Tip-Off geht, eine gewisse Anspannung da sein wird."

Pöltl und die Toronto Raptors erwarten in der kommenden Nacht ihr erstes Saisonspiel. Dabei empfängt man die Cleveland Cavaliers (ab 1.30 Uhr) in der kanadischen Metropole.