20.12.2024, 08:57
Deutscher gibt sich dennoch kämpferisch
Dennis Schröders Debüt für die Golden State Warriors ist komplett schiefgegangen. Nach der historischen 93:141-Klatsche gegen die Memphis Grizzlies sind die Verantwortlichen bedient, Panik macht sich beim Meister von 2022 aber noch nicht breit.
"Es war eine demütigende Nacht, die sie uns beschert haben. Sie waren großartig", resümierte Head Coach Steve Kerr nach der Partie und nahm Neuzugang Schröder in Schutz. "Er sah wie ein neuer Spieler in einem neuen Team aus. Es ist immer kompliziert, wenn man mitten in der Saison getradet wird und mit einer komplett neuen Gruppe und einem neuen System spielen muss", führte Kerr aus.
Schröder wurde umgehend in die Starting Five beordert und traf direkt seinen ersten Wurf, anschließend blieb der Braunschweiger aber blass. Fünf Punkte (2/12 FG), fünf Assists, vier Turnover und ein Plus-Minus von -37 in 21 Minuten standen am Ende auf seinem Statistikzettel.
"Es ist herausfordernd - und ich liebe das", sagte der Deutsche im Anschluss, der erst Anfang der Woche von den Brooklyn Nets nach San Francisco getradet wurde. "Wenn ich in ein neues Team mit großartigen Spielern komme, will ich zunächst sehen, wie sie spielen. Natürlich muss ich auch mein Spiel spielen, aber ich will mich auch wohlfühlen. Es wird ein bisschen Zeit brauchen", erklärte er.
Auch Stephen Curry versuchte nach der Partie, nicht zu viel in Schröders missglücktes Debüt hineinzuinterpretieren. "Wir wollen nicht, dass das Ergebnis von heute Nacht stellvertretend dafür steht, was Dennis unserem Team bringen kann. Ich freue mich darauf, ihn in unsere Kabine zu integrieren und mich daran anzupassen, was er am besten kann", sagte der Chefkoch, der anfügte, dass die Stimmung bei den Warriors trotz der neunten Niederlage aus den vergangenen elf Spielen weiterhin "gut" sei.
Curry bekleckerte sich gegen die Grizzlies ebenfalls nicht mit Ruhm. Der 36-Jährige blieb in 24 Minuten Spielzeit ohne Field Goal (0/7), das ist ihm in seiner Karriere noch nie passiert, wenn er mindestens zwölf Minuten auf dem Feld stand. Auch sein Plus-Minus von -41 sprach Bände.
Noch schlechter machte es nur noch Teamkollege Draymond Green (0/4), der ebenfalls ohne Field Goal blieb und einen historisch schwachen Plus-Minus-Wert von -42 in 19 Minuten Spielzeit hinlegte. So schlecht war zuvor noch nie ein Spieler in der NBA-Geschichte. Gleichzeitig war es für Curry und Green auch das erste Spiel, in dem sie gemeinsam auf dem Feld standen und beide ohne Field Goal blieben.
"Shit, das ist verrückt", sagte Green, als er von der Statistik hörte. "Sie haben einen tollen Job gemacht, das müssen wir anerkennen." Und auch Curry kommentierte, dass es "ein erstes Mal für alles" gebe. Tatsächlich legten die Grizzlies auch ein überragendes Spiel hin und stellten einen neuen Franchise-Rekord mit 27 verwandelten Dreiern auf.
Trotz der Probleme der vergangenen Wochen nach dem 12-3-Start sind die Warriors noch nicht in den Panikmodus verfallen. "Wir akzeptieren, woran wir sind und versuchen herauszufinden, wie wir das Momentum der Saison drehen. Panik bedeutet, dass man keine Antworten hat. Ich denke aber, dass wir Antworten haben", sagte Curry.
Mit einer Bilanz von 14-12 sind die Warriors auf den zehnten Platz im Westen abgerutscht und auch der Spielplan meint es nicht gut mit den Dubs. In den nächsten Spielen geht es für Schröder und Co. gegen die Wolves, Pacers, Clippers, Lakers, Suns und Cavs.
Gianluca Fraccalvieri