29.11.2024, 14:38
Wiedlich zieht sich "sukzessive" zurück
Wolfgang Wiedlich zieht sich nach rund 46-jährigem Engagement für den Bonner Basketball als geschäftsführender Gesellschafter bei den Telekom Baskets zurück. Der 68-Jährige übergibt nach Klubangaben "das Zepter sukzessive an Simon Pallmann". Neuer Mehrheitsgesellschafter wird Maxim Krtschil.
Generationenwechsel bei den Baskets Bonn: Nach rund 46 Jahren im Bonner Basketball von Kreisliga (1979) über Bundesliga (seit 1996) bis Champions-League-Gewinn (2023) übergibt Wolfgang Wiedlich (68), geschäftsführender Gesellschafter der BonBas GmbH, das Zepter sukzessive an Simon Pallmann (47).
Der gebürtige Beueler war 16 Jahre lang im Management des Fußball-Erstligisten Bayer 04 Leverkusen tätig und dort unter anderem für Vermarktungskonzepte zuständig. Zuletzt verantwortete der 47-Jährige während der Fußball-EM ein UEFA-Projekt in Stuttgart.
Der neue Geschäftsführer freut sich auf die neue Herausforderung: "Mein Ziel ist es, die Optimierung des Vereins auf nationalem und internationalem Niveau voranzutreiben und seine Strukturen zu stärken, um langfristig weiter erfolgreich zu sein. Gemeinsam mit allen Beteiligten - Fans, Sponsoren und Partnern - wollen wir dafür sorgen, dass Bonn dauerhaft für großartigen Basketball in Deutschland und Europa steht."
Durch den Schritt neigt sich eine lange Ära dem Ende zu. Unter Wiedlichs Führung feierte Bonn 2023 mit dem Gewinn der Champions League den bislang größten Erfolg, hinzu kamen sechs Vizemeisterschaften. Wiedlich war an der Gründung des Vereins 1995 beteiligt, wurde 1998 Präsident und 2004 Geschäftsführer. Er selbst bleibe zunächst bis 2026 Präsident des Baskets e.V., danach werde man weitersehen, hieß es in der Mitteilung.
"Auch die Struktur der BonBas GmbH, wirtschaftlicher Träger des Bundesligabereichs sowie Eigentümer und Betreiber des Telekom Dome, wurde aus Altersgründen zukunftsweisend ausgerichtet", so der Verein: Die Aufbaugeneration mit Andreas Boettcher, Hans-Günter Roesberg, Michael Mager, Norbert Pütz und Wiedlich tritt ab und übergibt den Staffelstab an Maxim Krtschil (44), den künftigen Mehrheitsgesellschafter. Der Baskets e.V. bleibt weiterhin BonBas-Gesellschafter.
Wiedlich: "Es gab viele Gespräche über viele Monate, und natürlich haben wir auch unseren Hauptsponsor Deutsche Telekom und unseren e.V. einbezogen. Wir, die Alt-Gesellschafter, haben ein großes Interesse daran, dass unsere Arbeit im bisher gelebten Sinne weitergeführt wird und sind überzeugt, dass Maxim Krtschil die Lösung dafür ist."
Die zentrale Voraussetzung, so Wiedlich, "um die Baskets zu verantworten", erfülle Krtschil: "Er ist Fan." Der Bonner Unternehmer bringe außer Basketball-Begeisterung aber noch andere Vorzüge und Kompetenzen mit. Krtschil betont unterdessen: "Meine Aufgabe sehe ich darin, die Baskets-DNA aus Heimat. Herzblut. #Heartberg, gepaart mit der bönnschen Kultur aus Toleranz, Vielfalt und natürlich dem sportlichen Erfolg, weiterzuführen und in die nächsten Jahrzehnte zu tragen. Dafür trete ich an."
Damit realisiert die BonBas GmbH jene Staffelübergabe an die nächste Baskets-Generation, die sie bereits 2018 mit der Stiftungslösung im Visier hatte, was aber durch die bald ausbrechende Corona-Pandemie mit ihren vielen wirtschaftlichen Nebenwirkungen verhindert wurde. Der Baskets-Alltag bleibt von dieser Weichenstellung unberührt. Alle Alt-Gesellschafter machen in ihren unterschiedlichen Funktionen weiter wie bisher, etwa Mager als Geschäftsstellenleiter, Roesberg als Hallenchef, Wiedlich als Mit-Geschäftsführer.
Wiedlich: "Das Besondere und vielleicht auch eine Mit-Ursache des geschaffenen BasketsBiotops war und ist, dass die Gesellschafter der GmbH stets auch an der operativen Front aktiv waren. Sei es Hallentechnik, Sportmanagement, Fanbindung, Homepage, Sponsorenakquise, Sonderzüge, VIP-Lounge und vieles mehr. Dadurch waren wir immer ganz nah dran und uns auch immer in wesentlichen Fragen einig. Das wird in Teilen, so lange Gesundheit und Energie mitmachen, auch so bleiben." Er selbst bleibe bis 2026 Präsident des e.V., danach werde man weitersehen. Ziel sei für alle Bereiche der Erhalt maximaler Kontinuität in der bisherigen Baskets-Ausrichtung.
Auch der Baskets e.V. hat die Entwicklung bis zur Entscheidung begleitet. Peter Mönnig, 1. Vorsitzender, sagt: "Zunächst gilt es, den ausscheidenden Gesellschaftern für ihren Einsatz, der bis zur Übernahme von persönlichen, finanziellen Risiken ging, zu danken. Ohne die nun abtretende Generation wären die Telekom Baskets in der heutigen Form nicht denkbar. Es ist gut zu wissen, dass die Alt-Gesellschafter den Baskets in unterschiedlichen Tätigkeitsbereichen verbunden bleiben und damit auch ein reibungsloser Übergang gewährleistet wird."
cie, mit Material sid, baskets