26.11.2024, 12:24
Verletzter Superstar sorgt für Spekulationen
Zion Williamson fehlt den New Orleans Pelicans schon seit mehreren Wochen verletzungsbedingt. Abseits des Courts sorgt der Superstar aber für Schlagzeilen, die einen möglichen Abgang aus dem Big Easy nahelegen.
Wie The Athletic berichtet, hat sich Zion kürzlich von seinem Berater bei der Creative Artists Agency (CAA) getrennt. Das alleine ist noch keine Schlagzeile wert, die angeblichen Gründe dafür aber allemal. Laut Kris Pursiainen (ClutchPoints) war Williamson zum einen unzufrieden, dass CAA es nicht geschafft hat, ihn zu den Knicks zu transferieren, zum anderen soll er auch mit seiner derzeitigen Vertragssituation bei den Pelicans überhaupt nicht einverstanden sein. Aber alles der Reihe nach.
Das gegenseitige Interesse zwischen den Knicks und dem Nr.1-Pick von 2019 ist nicht neu. Schon damals hätten die Knickerbockers den Ex-Duke gerne in den Big Apple gelotst, allerdings ergatterten sie nur den dritten Pick und mussten mit Zions Ex-Mitspieler R.J. Barrett vorliebnehmen. Dass der Forward aber im Hintergrund aktiv einen Trade zu den Knicks vorangetrieben haben soll, ist neu.
Interessant ist auch generell das gesamte Thema um Williamsons Vertrag. 2022 hat er einen Fünfjahresvertrag über 197 Millionen Dollar unterschrieben, der aber nur zu geringen Teilen garantiert ist und an bestimmte Anforderungen geknüpft ist. Laut Sam Amick (The Athletic) sind die letzten drei Jahre des Vertrags überhaupt nicht garantiert. Grund dafür ist, dass Zion 2022/23 nur 29 Spiele absolviert hat und deswegen eine Klausel gegriffen hat, die es dem Team erlaubt, ihn im Juli ohne finanzielle Einbuße zu entlassen. Dass so etwas wirklich passiert, ist, Stand jetzt, höchst unwahrscheinlich, da die Pels den 24-Jährigen dann ohne Gegenwert verlieren würden.
Um einen garantierten Vertrag für die kommende Saison zu erhalten, muss Zion in dieser Saison zudem einige Anforderungen erfüllen. "20 Prozent seines Gehalts sind garantiert, wenn er einen Körperfettanteil von unter den Teamanforderungen (10 Prozent) hält. Weitere 40 Prozent sind garantiert, wenn er in mindestens 41 Spielen spielt, wenn er 51 Mal spielt, sichert er sich zusätzlich 20 Prozent”, führt Amick aus.
Zion soll von seinem Berater gefordert haben, dass seine Vertragsverlängerung nicht an Konditionen gebunden ist, diese schafften es aber nicht, die Klauseln aus dem Vertrag streichen zu lassen. Unter Druck des Front Office soll er dann schließlich trotzdem unterschrieben haben, seinen Berater aber für den schlechten Vertrag verantwortlich gemacht haben.
Bisher stand er aufgrund einer Oberschenkelzerrung in sechs der 17 Spiele auf dem Parkett und eine Rückkehr ist laut Shams Charania (ESPN) derzeit noch nicht absehbar. Dass er in diesem Jahr noch mal aufläuft, scheint unwahrscheinlich. In der vergangenen Spielzeit stand Zion in 70 Spielen auf dem Parkett und es sah so aus, als würde er sich endlich von seiner Verletzungsmisere erholt haben (2021/22 spielte er gar nicht und insgesamt nur 46,7 Prozent aller möglichen Spiele in seiner Karriere).
Sollte das Management wirklich nicht mehr an den 24-Jährigen glauben und ihn nach der Saison ohne Gegenwert entlassen, wären die Knicks laut Pursiainen Top-Kandidat auf die Verpflichtung. Nach den Trades für Mikal Bridges und Karl-Anthony Towns im Sommer haben sie aber nahezu keine Möglichkeit, Zion auf dem regulären Wege via Trade zu verpflichten.
In seinen sechs Spielen in dieser Saison legt Zion 22,7 Punkte, 8,0 Rebounds und 5,3 Assists auf, allerdings konnten die Pelicans davon auch nur zwei Spiele gewinnen. Mit einer Bilanz von 4-14 stehen sie derzeit auf dem letzten Platz der Western Conference und vor einer schwierigen Entscheidung.
Gianluca Fraccalvieri