06.07.2024, 12:15
"Money Boogie"
Franz Wagner unterschreibt einen Mega-Vertrag bei Orlando Magic. Und dringt in nie dagewesene finanzielle Dimensionen für deutsche Basketball-Stars vor.
Franz Wagner lehnte den Kopf zurück und schlief im Mannschaftsbus, als Dennis Schröder ihn ablichtete - und ihm einen neuen Spitznamen verpasste. "Money Boogie", schrieb der Kapitän der deutschen Basketball-Weltmeister unter das Bild bei Instagram, es war die höchste Form der Anerkennung in der Welt der NBA-Stars, und auch die hatte sich Wagner verdient: Mit einem Mega-Vertrag dringt er ab 2025 in nie dagewesene finanzielle Dimensionen vor.
Laut übereinstimmenden Medienberichten unterschreibt der 22-Jährige bei Orlando Magic eine Vertragsverlängerung über fünf Jahre und maximal mögliche 224 Millionen US-Dollar, das entspricht gut 207 Millionen Euro. Zum Vergleich: Legende Dirk Nowitzki verdiente in der NBA rund 255 Millionen Dollar - in 21 Jahren. Also durchschnittlich 12,15 Millionen.
Falls Wagner gar in eines der drei All-NBA-Teams - also unter die 15 besten Spieler der Liga - gewählt wird, könnte die Summe auf 269 Millionen Dollar (249 Millionen Euro) ansteigen. Und damit auf 30 Prozent der Gehaltsobergrenze der Magic. Wagners Agent Jason Glushon soll die Vertragsverlängerung am Donnerstag final ausgehandelt haben.
Erst vor wenigen Tagen war Isaiah Hartenstein mit seinem Wechsel zu Oklahoma City Thunder zum deutschen Topverdiener in der NBA mit 27 Millionen US-Dollar pro Jahr aufgestiegen - Wagner übertrifft diese Marke um das Doppelte: mit 44,8 Millionen pro Jahr. Ähnlich viel Geld werden in Deutschland nur die Formel-1-Stars Michael Schumacher und Sebastian Vettel bekommen haben.
Der Grund: Die NBA wächst, die Gehaltsobergrenze der Teams liegt in der kommenden Saison bei 140,6 Millionen Dollar. Als Nowitzki 2011 mit den Dallas Mavericks Meister wurde, lag sie bei 58 Millionen Dollar. Die beste Basketball-Liga der Welt ist eine Vermarktungsmaschine, neue TV-Deals bescheren der NBA immer höhere Einnahmen, von denen die Spieler über einen bis ins letzte Detail ausgehandelten Tarifvertrag profitieren.
Auch Franz' Bruder Moritz steht in den nächsten beiden Saisons auf Orlandos Gehaltsliste, ist mit 11 Millionen US-Dollar jährlich aber deutlich "günstiger". Ungläubig schrieb er auf Instagram unter ein Kinderbild seines kleinen, schlafenden Bruders: "Dieser Typ ist ein NBA-Max-Spieler ... Wahnsinn."
Dass die Magic nach dem Erstrunden-Aus in den Playoffs dem Small Forward das Maximal-Gehalt anbieten, ist ein klares Zeichen: Gemeinsam mit Paolo Banchero soll der Nummer-Acht-Pick von 2021 in Zukunft das Star-Duo in Orlando bilden. Mit Tristan da Silva trägt in der nächsten Saison noch ein weiterer Deutscher das Magic-Trikot - fast zu einem "Spottpreis" von 3 Millionen Dollar.
Zunächst streifen die Wagner-Brüder aber das Nationaltrikot über, in einem Monat beginnen für die Weltmeister die Olympischen Spiele. In Paris hat Dennis Schröder sicher genug Möglichkeiten, den Spitznamen "Money Boogie" zu etablieren. Er selbst hat in bislang elf Jahren in der NBA knapp 90 Millionen Dollar kassiert.
SID